Verbundvorhaben: SPaRe - Steigerung der Energieeffizienz des Wertstoffkreislaufs Papier durch Erschließung anfallender Rejektströme; Teilprojekt 1 (RWTH): Wissenschaftliche Analyse und Bewertung möglicher stofflicher, thermischer und mikrobieller Verwertungswege
Zeitraum
2024-11-01 – 2027-10-31
Bewilligte Summe
1.198.701,26 EUR
Ausführende Stelle
Förderkennzeichen
03EN2131A
Leistungsplansystematik
Energiesparende Industrieverfahren - Übergreifend und Sonstiges [EA3285]
Verbundvorhaben
Zuwendungsgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK.IIB5)
Projektträger
Forschungszentrum Jülich GmbH (PT-J.ESN2)
Förderprogramm
Energie
Während der Papierproduktion fallen Reststoffe (sogenannte Rejekte) an verschiedenen Stellen der Prozesskette an. Für das Jahr 2021 ergab sich eine Papierrejektmenge in Deutschland von 2,9 Mio. Tonnen. Aufgrund des Anstiegs an Versandverpackungen und der Substitution von Kunststoffverpackungen durch Papier-Verbundverpackungen wird der Störstoffeintrag in den Papierkreislauf und die damit verbundene Rejektmenge potenziell weiter ansteigen. Trotz des hohen Mengenaufkommens werden aktuell über 80% der Rejekte energetisch/thermisch verwertet oder beseitigt. Die Entsorgung der Rejekte mit Wassergehältern zwischen 30% - 80% stellt einen erheblichen Kostenfaktor innerhalb der Papierproduktion dar. Aufgrund des komplexen Anfalls und der heterogenen Zusammensetzung des Stoffstroms verfolgt das Projekt SpaRe einen ganzheitlichen, interdisziplinären Ansatz zur Erschließung verschiedener Rejektströme. Ziel ist die stoffliche oder optimierte energetische Nutzbarmachung der Rejekte in der Wertschöpfungskette von Papier. Dazu wird neben der Prüfung von Aufbereitung, Sortierung, stofflicher Verwertung und Optimierung der energetischen Verwertung auch die Verringerung des Anfalls der Rejekte durch Optimierungen in der Prozessführung während der Stoffaufbereitung und der Vorsortierung betrachtet. Ein wichtiger Faktor ist die mögliche Bündelung von Prozessketten und die Bewertung verschiedener Prozessalternativen, um eine wirtschaftliche und nachhaltige Nutzung der Rejekte sicherzustellen. Projektbegleitend werden deshalb die entwickelten Prozessalternativen ökonomisch und ökologisch bewertet sowie ein kontinuierlicher Wissenstransfer in die Industrie durchgeführt. Mittels einer ersten konservativen Berechnung wird geschätzt, dass durch diese Optimierungen und Maßnahmen ca. 1 TWh Energie pro Jahr eingespart werden können. Dies entspricht 1,6% des jährlichen Energieverbrauchs der Papierindustrie. Damit verbunden wären Treibhausgasemissionseinsparungen von ca. 350.000 t CO2-Äquivalente.