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NERO - Entwicklung eines kreislauforientierten Ökosystems für das Reifenersatzgeschäft

Zeitraum
2024-10-01  –  2027-09-30
Bewilligte Summe
359.772,15 EUR
Ausführende Stelle
Förderkennzeichen
03EI5027
Leistungsplansystematik
Ressourceneffizienz und zirkuläre Wirtschaft (Querschnittsaktivitäten) [EA3340]
Zuwendungsgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK.IIB4)
Projektträger
Forschungszentrum Jülich GmbH (PT-J.ESI5)
Förderprogramm
Energie
 
Die Reifenindustrie ist heutzutage die größte Senke für Kautschuk. Um die steigende Nachfrage an Reifen zu decken, werden jährlich vielfältige Lebensräume zerstört und durch Kautschukplantagen ersetzt. Gleichzeitig nimmt der Energieaufwand und der damit verbundene Ausstoß an CO2-Emmissionen, der im Rahmen der Reifenherstellung entsteht, durch den wachsenden Reifenbedarf kontinuierlich zu. Zur Wahrung der Umwelt gilt es, die begrenzt verfügbaren Rohstoffe zu schützen und die Energieaufwände zu reduzieren. Ein hohes Potenzial liegt in der Runderneuerung von Reifen. Zum aktuellen Zeitpunkt werden im Pkw-Bereich nur ca. 1% aller Altreifen in Deutschland wiederverwendet. Einer größeren Verbreitung stehen prozess-technische, gesellschaftliche, regulatorische und wirtschaftliche Hürden im Wege. Eine deutliche Steigerung der Marktdurchdringung runderneuerter Reifen kann angesichts dieser mitunter in Beziehung zueinanderstehenden Hürden nur durch ein gemeinschaftliches und ganzheitlich ausgerichtetes Vorgehen aller Akteure der Reifenindustrie im Verbund gelingen. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, unter Berücksichtigung technologischer, wirtschaftlicher, regulatorischer und gesellschaftlicher Gesichtspunkte einen Verbund von einzelnen (Wirtschafts-)Organisationen in Form eines harmonierten Systems, auch Unternehmens-Ökosystem genannt, für die Reifenindustrie zu entwickeln, das auf eine kreislauforientierte Wertschöpfungskette und insbesondere auf die Runderneuerung als zu etablierende Verfahrensoption ausgerichtet ist. Dazu wird ein multiperspektivischer Forschungsansatz unter Einbeziehung von Praxispartnern aus der Automobil- und Reifenindustrie gewählt. Ingenieurswissenschaftliche und stoffstromanalytische Methoden sollen mit Erkenntnissen aus der Mikro- und Verhaltensökonomik, mit Ansätzen der Ökosystem- und Geschäftsmodellentwicklung sowie mit Instrumenten der kundenzentrieten Innovationsentwicklung und des System Engineerings kombiniert werden.